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416 Route 22.QUELLEN VON GADARA.

Von Umm Keis nach dem Jordanthale (W.) führen zwei Römer-
strassen
, die eine direct zur Brücke Djisr Medjâmiʿa (Beisân), nach
Maʿâd in 1 St., nach der Brücke in ca. 40 Min. (S. 353). Die gewöhnliche
Route führt von Umm Keis zu den Bädern im Thal des Scheriʿat el-
Mandûr
(1 St.). Der griechische Name dieses Flusses ist Hieromax,
welches nur eine Verstümmelung des bereits im Talmud vorkommenden
Namens Yarmûk ist. Seine heutige Benennung hat er von einem dort
hausenden Beduinenstamm; er kommt aus dem Haurân und aus Djôlân,
welches letztere er gegen den südlich gelegenen Djebel ʿAdjlûn abgrenzt.
Bevor er in den Jordan einfliesst, führt eine Brücke von 5 Bogen hin-
über
; er hat dort beinahe ebenso viel Wasser wie der Jordan. Das tiefe
Thal, durch welches er fliesst, besteht eigentlich aus Kalkstein; erst
nachdem dieses Bett ausgehöhlt war, hat sich darüber ein Strom vul-
canischer
Gesteine ergossen, der auch südwärts sich ausbreitete; der
Fluss war daher genöthigt, sich durch dieses Gestein ein neues Bett
zu bahnen.

Gegenüber dem Punkte, an welchem man den Yarmûk erreicht, liegen
die berühmten heissen Quellen von Gadara oder Amatha, die von vielen
Schriftstellern des Alterthums (Eusebius etc.) als äusserst heilkräftig be-
schrieben
werden. Noch bis heute haben sie ihren Ruf bewahrt. Die Haupt-
quellen
liegen auf einem kleinen offenen Platze am l. Flussufer. Um
das grosse Becken herum, das zum Theil künstlich, zum Theil natürlich
ist, sind Spuren von gewölbten Badehäusern und vielleicht auch von
Wohnungen. Das Wasser hat eine Temperatur von 42° Cels. und lässt
Dampf aufsteigen. Ausserdem riecht und schmeckt das Wasser nach
Schwefel und lässt, so klar es im Bassin ist, einen Niederschlag auf den
Steinen zurück, der medicinisch gebraucht wird. Bei den Beduinen gilt,
der Badeplatz als neutraler Boden.

Von den heissen Bädern aus reitet man das wilde Thal abwärts; die
grüne Vegetation, der weisse Kalkstein und der schwarze darüber gela-
gerte
Basalt bilden einen merkwürdigen Contrast. Nach 40 Min. öffnet
sich das Thal; man kommt in das Jordanthal (Ghôr). Statt der Vegeta-
tion
der Eichen sieht man hier wieder Nebkbäume, sowie viele dornige
und ästige Gesträuche (vgl. S. 274); die Gegend wird durch die Beduinen
Beni Sachr unsicher gemacht. In ungefähr 1 St. kann man die Jordanfurt
bei der verfallenen Brücke von es-Semâk erreichen (S. 353); der Ueber-
gang
ist aber unangenehm, da die Pferde bisweilen schwimmen müssen.
Ein Umweg führt SW. zuerst dem l. Ufer des Yarmûk entlang, dann
durch das Ghôr nach Djisr el-Medjâmiʿa (S. 353). Diese Brücke ist gut
erhalten, mit einem grossen und mehreren kleineren Bogen; sie ist massiv
aus Basalt gebaut und stammt aus arabischer Zeit. Am Ostufer des Flusses
steht ein grosser halb erhaltener Chân. Der Jordan ist hier ziemlich
reissend. Von hier vergl. Route 14.

Von Umm Keis nach Mzêrîb s. S. 420.

23. Der Haurân.

Der Haurân kann nur unter besonders günstigen Zeitverhältnissen
bereist werden, am besten mit einer Escorte von Drusen. Sehr häufig
sind die im Haurân sich abspielenden Fehden hinderlich. Eine Reise in
den Haurân wird stets mehr Forschungs-, als Vergnügungstour sein.
Noch können daselbst viele Inschriften gefunden werden, griechische, latei-
nische
, nabatäische, arabische und solche in unentzifferten Characteren.
Es wird sich empfehlen, eine oder mehrere Leitern mitzunehmen, da die
Inschriften bisweilen hoch liegen; ein grosses Stemmeisen kann gleichfalls
gute Dienste leisten. Wir geben hier die Literatur. Was bis 1851 über
den Haurân bekannt war, ist in Ritter’s Erdkunde, XV. Theil, Berlin 1851,
verwerthet. Seitdem sind die Tagebücher Seetzen’s Berlin 1854, erschienen.
Dann erschien Porter’s five years in Damascus, London 1855 (Bd. II, 1275).
In Band XXVIII des Journal of the Royal Geogr. Society, London 1858,
p. 226263 berichtet Graham über seine Tour im Haurân. Ohne Datum: